Wenn wir eine Sternschnuppe sehen, dann versetzt uns das in Staunen und wir halten kurz inne, um uns etwas zu wünschen. Laut volkstümlichem Aberglauben soll dieser Wunsch dann auch tatsächlich in Erfüllung gehen, solange man diesen geheim hält. Ob Sternschnuppen tatsächlich eine solche Macht haben, ist eher fragwürdig, denn im Grunde handelt es sich bei ihnen um nichts anderes als Meteore, die kurz aufleuchten, wenn sie beim Eintreten in unsere Hochatmosphäre verglühen.
Die Sternschnuppe heißt übrigens Sternschnuppe, da man im Mittelalter glaubte, dass der helle Lichtschweif Teil des Reinigungsprozesses der Himmelskörper sei. Das hat damit zu tun, dass man Kerzen bis ins 19. Jahrhundert aus Tierfett herstellte. War der Docht zu lang, dann rußte es stark und man musste ihn kürzen. Man nennt den abgetrennten Kerzendocht übrigens auch heute noch “Schnuppe”.
Sternschnuppen faszinieren uns schon seit Jahrtausenden, und wenn ein klarer Nachthimmel es erlaubt, dann zieht es viele von uns hinaus in die Dunkelheit, um mit etwas Glück die eine oder andere Feuerkugel im Meer der Sterne zu erspähen.
In einigen Teilen der Welt sieht der Sternenhimmel besonders spektakulär aus. In der Nähe der südafrikanischen Stadt Sutherland ist die Sicht auf ihn zum Beispiel so gut, dass hier extra das Southern African Large Telescope - das größte Einzelteleskop der Südhalbkugel - aufgestellt wurde.
Doch man muss nicht unbedingt bis an das andere Ende der Welt reisen, um Sternschnuppen zu sehen. Auch in Deutschland kann man die glühenden Wunschbringer zu bestimmten Zeitpunkten hervorragend beobachten. Die besten Chancen hat man, wenn man einen Kalender konsultiert, der die nächsten Termine für einen Sternschnuppen-Regen genau voraussagt. Natürlich muss man dennoch Glück haben, damit das Wetter an jenem Tag auch mitspielt.
Im Sommer haben uns Sternschnuppen ziemlich verwöhnt. Im August ließen die Perseiden pro Minute einen Meteor verglühen - zu Höchstzeiten waren sogar bis zu 100 Sternschnuppen pro Minute zu sehen.
Die nächsten Sternschnuppen sind in Europa vom 2. Oktober bis zum 7. November zu beobachten. Die sogenannten Orioniden bestehen aus relativ kleinen und leichten Meteoriten und sie sind im leicht zu erkennenden Sternbild Orion zu sehen. Die besten Chancen auf eine Sichtung hat man übrigens am 21. Oktober. Weitere Meteorstrom-Highlights in diesem Jahr, die man auch in Deutschland sehr gut sehen kann, sind die Leoniden, deren Maximum am 17. November stattfindet, die Geminiden, deren Hauptzeit der 13. Dezember ist, und die Ursiden, die am 22. Dezember ihren Höchstpunkt erreichen.
Sternengucker sollten sich in diesem Jahr eine warme Decke einpacken, wenn sie in den nächsten Monaten in Deutschland den Nachthimmel beobachten möchten. Zwar werden diesen Herbst und Winter weniger Sternschnuppen fallen als im vergangenen Sommer, doch möglicherweise reicht ja schon eine aus, um Ihren Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen.