Die Weihnachtszeit ist vorüber, und das neue, mit vielen guten Vorsätzen gespickte Jahr läuft wie immer auf Hochtouren an. Erneut haben sich abertausende von Menschen vorgenommen, sich mehr zu bewegen und/oder etwas an ihrem Ernährungsverhalten und ihrem Gewicht zu ändern. Und erneut wurden in diesem Kontext unter anderem viele Personenwaagen verschenkt, die die Fortschritte messen und damit objektivieren sollen. Aber was macht eine gute Personenwaage eigentlich aus, worauf sollte man achten? Mit dieser Frage wollen wir uns in diesem Artikel beschäftigen.
Eine Personenwaage verschenken - die Idee hatten beim jüngst vergangenen Weihnachtsfest mit Sicherheit so einige Mitbürgerinnen und Mitbürger. Und nicht viele Geräte dürften im Anschluss daran sogleich umgetauscht bzw. zurückgegeben worden sein. Denn Personenwaagen unterscheiden sich stark hinsichtlich ihres Funktionsumfanges und ihrer Qualität. Damit verbunden gibt es eine schier unüberschaubare Anzahl an Produkten, sodass sich durchaus die Frage stellt, an welchen Kriterien man seine Kaufentscheidung denn ausrichten soll.
Klar, eine Personenwaage sollte vor allem gut wiegen können. Doch zugleich stellt sich die Frage, wie genau denn so eine Waage überhaupt misst und wie man sich korrekt darauf wiegt. Die Genauigkeit einer Waage ist natürlich nur schwer einzuschätzen, denn man benötigt einen sicheren Vergleichswert. Hier hilft wohl nur der Vergleich zwischen einer Messung beim Arzt und einer Heimmessung. Grundsätzlich wichtiger als eine objektiv präzise Messung ist es jedoch, dass eine Waage vor allem konstant gut misst und nicht schwankt. Davon ab sollte aber auch das Messverhalten selbst eingeübt werden. So muss man sich nicht zwingend täglich wiegen, sondern es reicht auch ein bis zwei Mal in der Woche, stets an den gleichen Tagen und zu den gleichen Tageszeiten, da das Gewicht im Laufe der Woche, aber auch bereits innerhalb eines Tages stark variieren kann. Zudem sollte man sich stets nüchtern, das heißt auf leeren Magen, wiegen. Schließlich sollte darauf geachtet werden, dass die Waage auf einem harten, sicheren Untergrund platziert ist.
Sodann muss man sich aber auch Gedanken darüber machen, was man überhaupt genau messen möchte. So bietet es sich für Sportler beispielsweise an, eine Waage zu erwerben, die über eine Körperfettmessfunktion verfügt. Dies ist sinnvoll, weil durchtrainierte Personen durch ihren hohen Muskelanteil häufig einen per Definition „zu hohen“ Body-Mass-Index aufweisen und demnach als übergewichtig gelten. In diesen Fällen ist vor allem der Körperfettanteil entscheidend. Aber auch die Knochendichte und der Wasseranteil spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Insbesondere bei der Körperfettmessung ist jedoch Vorsicht geboten, da die Ergebnisse hier oft nur sehr ungenau sind. Laut Stiftung Warentest können sich im Vergleich zu einer medizinischen Körperfettanalyse Abweichungen von bis zu 23 Prozent ergeben. Grund dafür ist vor allem die Messmethode. Bei der Messung von Körperfett mit handelsüblichen Waagen werden mittels zweier Fußelektroden schwache elektrische Ströme durch den Körper geleitet; weil Muskelgewebe besser leitet als Fettgewebe, kann so der Fettanteil berechnet werden. Das Problem dabei ist allerdings, dass die elektrischen Ströme nur bis zum Bauchnabel kommen, weshalb bei einer medizinischen Messung auch an Händen Elektroden angebracht werden. Letztlich ist es jedoch entscheidend, dass man überhaupt eine Tendenz erkennt - ob die Messung dann 15 oder aber 25 Prozent Körperfett anzeigt, ist nachrangig.
Schließlich ist es wichtig zu betonen, dass man sich nicht allzu stark auf sein Gewicht fokussieren sollte. Es handelt sich dabei bloß um eine Zahl, um einen Orientierungswert - mehr nicht. Das Entscheidende sollte insofern stets das eigene Körpergefühl und damit verbunden die Frage, ob man sich wohlfühlt, sein. Das eine oder andere Kilo mehr fällt dann letztlich nicht wirklich ins Gewicht.