Im Job die falsche Ausfahrt genommen? So manch ein Arbeitnehmer, der zu Beginn seines Berufslebens eine bestimmte Richtung eingeschlagen hat, merkt später: Auf diesem Weg geht es nicht weiter. Über- oder Unterforderung, mangelnde Karriereaussichten oder eine Veränderung des ursprünglichen Berufsbildes können die Ursachen sein. Soll man also einen beruflichen Neueinstieg wagen? Experten raten: Wägen Sie Risiken und Chancen sorgfältig ab.
Finanzbranche bietet Chancen für Quereinsteiger
Erste Frage: Welche Branche käme für einen Neustart in Frage? Wer eine Affinität für Finanzen hat, kann sich beispielsweise im Finanzdienstleistungssektor umsehen. Banken, Sparkassen und Finanzdienstleister wie tecis bieten spezielle Programme und Ausbildungen für Quereinsteiger an. Dadurch können sich ungeahnte Karrierechancen eröffnen, selbst wenn man aus einem ganz anderen Beruf kommt. Das zeigen vor allem bei tecis viele Beispiele.
Diese Branchen suchen dringend Arbeitskräfte
Weitere Berufe, in denen Fachkräfte händeringend gesucht werden, finden sich in der Pflege sowie der Alten- und Kinderbetreuung. Überlegen Sie aber gut, ob Sie für solche Tätigkeiten geeignet sind. Zwar lassen sich die erforderlichen Ausbildungen auch in fortgeschrittenem Alter absolvieren. Aber: Nur der Wille, etwas Gutes und Sinnvolles zu leisten, reicht nicht unbedingt. Die körperlichen und psychischen Belastungen sind in diesen Berufen enorm. Auch die Gegebenheiten an Ihrem Wohnort müssen Sie berücksichtigen: Selbst wenn bundesweit Altenpflegehelfer dringend gesucht werden, muss das nicht heißen, dass in Ihrer Stadt gerade Bedarf besteht.
Eine Selbstständigkeit sorgfältig abwägen und planen
Natürlich ist es immer auch möglich, sich mit einem eigenen Unternehmen oder als Freiberufler selbstständig zu machen. Wer sich aus der Arbeitslosigkeit heraus eine solche Existenz aufbauen möchte, erhält vom Arbeitsamt unter bestimmten Bedingungen sechs Monate lang einen Existenzgründungszuschuss. Die Höhe: das zuletzt bezogene Arbeitslosgengeld zuzüglich einer Pauschale von 300 Euro monatlich. Fachleute raten aber, bei einer Existenzgründung keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen. Die Entscheidungsfindung sollte als längerer Prozess begriffen werden, der gut zu durchdenken und mit der Familie abzustimmen ist. Gleiches gilt für die eigentliche Planung der Selbstständigkeit.
Lassen Sie sich professionell beraten
Auf keinen Fall sollte der bestehende Beruf fluchtartig aufgegeben werden. „Stellen Sie sich die Frage, ob Ihre Unzufriedenheit wirklich am Job liegt oder ob es andere Gründe gibt“, rät beispielsweise die Hamburger Berufsberaterin Maja Skubella.
Wer sich dazu durchringt und den Neustart im Job wagt, sollte sich nicht scheuen, auf die Unterstützung von Fachleuten zurückzugreifen. Das können professionelle Karrierecoaches und Berater sein, die Industrie- und Handelskammern bieten ebenfalls ausführliche Informationen an.