Ratgeber

Wohnung finanzieren: Besonderheiten beim ETW-Kauf

Eigentumswohnungen (ETW) haben eigene Spielregeln: Teilungserklärung, WEG-Rücklagen, Hausgeld, Sondernutzungsrechte und oft andere Anforderungen an Beleihung & Bewertung. Hier erfährst du, wie du realistisch planst, welche Nebenkosten entstehen und worauf Banken beim Wohnung finanzieren besonders achten.

Was ist anders?

Besonderheiten beim ETW-Kauf

Banken bewerten Eigentumswohnungen oft konservativer als Einfamilienhäuser. Gründe sind Bewirtschaftung durch die Gemeinschaft (WEG), Instandhaltungsstau im Haus, und Marktgängigkeit je nach Lage/Objektgröße. Prüfe vorab:

  • Teilungserklärung & Gemeinschaftsordnung: Nutzungen, Sondernutzungsrechte, Einschränkungen.
  • Protokolle & Wirtschaftsplan: Kürzliche Beschlüsse, Konflikte, geplante Maßnahmen.
  • Rücklagenhöhe: Ausreichend für Dach, Fassade, Heizung? Sanierungsfahrplan vorhanden?
  • Hausgeldstruktur: Welche umlagefähigen/nicht umlagefähigen Kosten fallen an?
  • Verwalterleistung: Professionell, transparent, fristgerecht?

Tipp: Lass dir die letzten drei Protokolle & die aktuelle Hausgeldabrechnung geben.

Finanzierung

Bewertung, Beleihung & Eigenkapital

Für Eigentumswohnungen verlangen viele Banken etwas mehr Eigenkapital, v. a. wenn Kaufnebenkosten aus Eigenmitteln getragen werden müssen. Üblich sind 15–20 % EK plus Nebenkosten; bei Top-Bonität sind Varianten mit weniger Eigenkapital möglich (ohne Eigenkapital – Beachte Risiken).

Prüfe im Rechner unterschiedliche Tilgungsraten und Zinsbindungen (Tilgungsstrategien, Zinsbindung wählen). Setze realistische Annahmen für Hausgeld und künftige Instandhaltungen.

Kosten

Hausgeld, Rücklagen & Nebenkosten einplanen

Neben Kaufpreis fallen für ETW laufende Hausgeldzahlungen an (Betriebskosten, Verwaltung, Rücklagenzuführung). Für die Kaufkalkulation sind außerdem Kaufnebenkosten relevant: Grunderwerbsteuer, Notar & Grundbuch, ggf. Maklercourtage.

PostenHinweis
HausgeldLaufend; variiert nach Objektgröße/Zustand. Teile sind nicht umlagefähig.
RücklagenHöhe & Zuführung im Wirtschaftsplan prüfen – wichtig fürs Bankenrating.
KaufnebenkostenJe nach Bundesland ca. 6–12 %: Steuer, Notar, Grundbuch, ggf. Makler.
Recht & Technik

WEG-Beschlüsse, Sanierungen & Energie

Geplante Sanierungen (z. B. Dach, Fassade, Heizung) beeinflussen künftige Hausgelder und Wertentwicklung. Förderungen können die Finanzierung entlasten: KfW-Programme sowie ergänzende Länderprogramme (Überblick).

  • Prüfe Sanierungsfahrplan & energetischen Zustand (Energieausweis, Heizung).
  • Kläre Sonderumlagenrisiken – sind Rücklagen ausreichend?
  • Stellplätze/Balkone als Sondernutzungsrecht korrekt geregelt?
Vergleiche sinnvoll aufsetzen

Zinsbindung, Tilgung & Laufzeit – so findest du die Balance

Simuliere im Rechner mindestens drei Szenarien: (1) höhere Tilgung bei mittlerer Zinsbindung, (2) längere Zinsbindung mit moderater Tilgung, (3) flexible Optionen (Sondertilgung, Umschuldungsperspektive). Achte auf Restschuld zum Ende der Zinsbindung und plane die Anschlussfinanzierung rechtzeitig.

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Häufige Fragen – Wohnung finanzieren

Wie viel Eigenkapital brauche ich für eine ETW?

Viele Banken sehen 15–20 % Eigenkapital plus Kaufnebenkosten gern. Bei Top-Bonität sind Varianten mit weniger EK möglich – prüfe die Rate im Rechner.

Ist die Zinsbindung bei Wohnungen anders zu wählen?

Nicht grundsätzlich – aber bei knappem Budget bringt eine längere Bindung mehr Planungssicherheit. Siehe Zinsbindung wählen.

Was ist beim Hausgeld wichtig?

Struktur, Höhe und Rücklagenzuführung. Prüfe Protokolle & Wirtschaftsplan – das beeinflusst Rating und künftige Kosten.

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