Bauspardarlehen – wie der Kredit aus dem Bausparvertrag funktioniert
Ein Bauspardarlehen ist der zweite Teil eines Bausparvertrags: Nach der Sparphase
erhältst du einen zinsgünstigen, planbaren Kredit für den Immobilienkauf oder die Modernisierung.
Feste Zinsen über die gesamte Laufzeit des Bauspardarlehens
Eignet sich je nach Ziel & Zeithorizont – nicht für jede Situation
Funktionsweise
Sparphase, Zuteilung & Darlehensphase im Überblick
Ein Bauspardarlehen ist immer an einen konkreten Bausparvertrag gekoppelt. Typisch sind drei Phasen:
1. Sparphase:
Du zahlst regelmäßig in deinen Bausparvertrag ein, bis ein bestimmter Prozentsatz der Bausparsumme
angespart ist. Dafür erhältst du Guthabenzinsen und ggf. staatliche Förderungen.
2. Zuteilung:
Ist die Mindestansparsumme und die Bewertungszahl erreicht, wird der Vertrag „zuteilungsreif“ –
du kannst das Bauspardarlehen abrufen.
3. Darlehensphase:
Du erhältst das Bauspardarlehen zu einem vertraglich festgelegten Zinssatz und tilgst es in
planbaren Raten zurück – ähnlich wie ein Annuitätendarlehen.
Zins und Rückzahlung werden meist schon bei Vertragsabschluss festgelegt – der große Vorteil:
sehr hohe Planungssicherheit.
Einsatz
Wie Bauspardarlehen in der Baufinanzierung eingesetzt werden
In der Praxis wird ein Bauspardarlehen selten allein eingesetzt, sondern meist als Baustein in
einer Gesamtlösung:
Klassische Kombi:
Ein Annuitätendarlehen finanziert den größten Teil des Kaufpreises, das Bauspardarlehen löst
später die Anschlussfinanzierung zu planbaren Zinsen ab.
Modernisierung:
Kleinere Bausparsummen eignen sich für Modernisierung & Sanierung,
etwa für energieeffiziente Maßnahmen oder Umbauten.
Vorbereitung:
Junge Käufer nutzen Bausparen, um früh Zinsen und Mittel für eine spätere
Immobilienfinanzierung zu sichern.
Ob ein Bauspardarlehen zum aktuellen Zinsniveau passt, klärt der Vergleich mit klassischen
Hypothekendarlehen im Baufinanzierungsrechner.
Vorteile
Stärken des Bauspardarlehens
Zinssicherheit:
Der Darlehenszins steht meist von Beginn an fest – unabhängig von der Entwicklung der
Kapitalmarktzinsen.
Planbare Tilgung:
Hohe Anfangstilgung und klare Laufzeit sorgen dafür, dass du weißt,
wann das Bauspardarlehen voraussichtlich getilgt ist.
Staatliche Förderung:
In der Sparphase kannst du von Wohnungsbauprämie oder Arbeitnehmer-Sparzulage profitieren,
sofern du die Voraussetzungen erfüllst.
Flexibler Einsatz:
Auch für spätere Modernisierungen und energetische Maßnahmen nutzbar.
Nachteile
Typische Nachteile & Grenzen
Kosten & Gebühren:
Abschlussgebühren und Kontoführungsentgelte mindern die Rendite der Sparphase.
Niedrige Guthabenzinsen:
In vielen Tarifen ist die Verzinsung des angesparten Guthabens sehr niedrig.
Zuteilungsrisiko:
Die Zuteilung hängt von Tarif, Bewertungszahl und Kollektiv ab – die
Mittel stehen nicht in jedem Fall exakt zum Wunschzeitpunkt bereit.
Nicht immer günstiger:
In Phasen niedriger Marktzinsen kann ein klassisches Hypothekendarlehen ohne Bauspar-Kombi
insgesamt günstiger sein.
Beispiel: Bauspardarlehen als Baustein der Baufinanzierung
Angenommen, du schließt einen Bausparvertrag über 100.000 € ab. In der Sparphase zahlst du
40 % der Summe ein, also 40.000 €. Nach einigen Jahren wird der Vertrag zuteilungsreif
– du kannst das Bauspardarlehen über 60.000 € abrufen.
Der Darlehenszins ist zum Beispiel auf 2,5 % festgelegt, unabhängig davon, wie hoch die
Zinsen in zehn oder fünfzehn Jahren am Markt stehen. Durch eine relativ hohe Tilgungsrate läuft
das Bauspardarlehen in einem überschaubaren Zeitraum aus – während ein paralleles
Annuitätendarlehen den restlichen Finanzierungsbedarf abdeckt.
Im Baufinanzierungsrechner kannst du durchspielen, wie sich ein Bauspardarlehen
auf Rate, Restschuld und Gesamtkosten der Gesamtfinanzierung auswirkt.
Zielgruppen
Für wen ist ein Bauspardarlehen interessant?
Planer:innen:
Wer langfristig in die eigenen vier Wände will und Zins- und Planungssicherheit schätzt.
Junge Haushalte:
Menschen, die heute noch zur Miete wohnen, aber in einigen Jahren kaufen oder bauen möchten.
Welche Kombination sinnvoll ist, hängt von Kaufpreis, Eigenkapital, Fördermöglichkeiten und
deinem Risikoprofil ab. Ein Vergleich verschiedener Varianten ist Pflicht, bevor du dich
endgültig festlegst.
FAQ – kurz erklärt
Häufige Fragen zum Bauspardarlehen
1. Was ist ein Bauspardarlehen einfach erklärt?
Ein Bauspardarlehen ist der Kredit, den du nach der Sparphase aus deinem Bausparvertrag
erhältst. Du hast einen von Anfang an festgelegten Zinssatz und zahlst das Darlehen in
planbaren Raten zurück – deshalb eignet es sich gut für langfristige Planung.
2. Wie funktioniert ein Bauspardarlehen bei der Baufinanzierung?
Zuerst sparst du einen Teil der vereinbarten Bausparsumme an. Wenn der Vertrag zugeteilt
wird, kannst du das Bauspardarlehen abrufen und damit einen Teil deines Immobilienkaufs
oder deiner Immobilienfinanzierung finanzieren. Häufig wird es mit
einem Annuitätendarlehen kombiniert.
3. Wann lohnt sich ein Bauspardarlehen?
Besonders interessant ist ein Bauspardarlehen, wenn du langfristig planen kannst, ein
eher sicherheitsorientierter Typ bist und mit steigenden Zinsen rechnest. Dann kann der
garantierte Darlehenszins ein Vorteil sein – auch wenn die Guthabenzinsen niedrig sind.
4. Welche Nachteile hat ein Bauspardarlehen?
Zu den Nachteilen zählen Abschlussgebühren, niedrige Guthabenzinsen in der Sparphase,
ein mögliches Zuteilungsrisiko und die Tatsache, dass ein Bauspardarlehen nicht in
jeder Zinsphase die günstigste Lösung ist. Ein Vergleich mit klassischen Darlehen ist daher wichtig.
5. Kann ich ein Bauspardarlehen mit anderen Krediten kombinieren?
Ja, häufig wird ein Bauspardarlehen mit einem Annuitätendarlehen und
Förderkrediten kombiniert. So kannst du Zins- und Tilgungsstruktur deiner
Baufinanzierung fein justieren und deine Tilgungsstrategie an deine
Lebensplanung anpassen.
Bauspar-Kombi & Alternativen vergleichen
Prüfe im Baufinanzierungsrechner, wie sich ein Bauspardarlehen auf Rate und Gesamtkosten
auswirkt – und lies im Ratgeber „Bauspar-Kombis – Chancen & Grenzen“, wann sich der Einsatz
wirklich lohnt.