Der Nominalzins ist der Zinssatz, mit dem die Bank dein Darlehen verzinst.
Er bestimmt, wie hoch der Zinsanteil deiner Monatsrate ist – sagt aber noch nicht alles
über die tatsächlichen Gesamtkosten aus. Dafür brauchst du auch den Effektivzins.
Nominalzins verständlich erklärt – ohne Fachchinesisch
Unterschied zu Effektivzins und Gesamtkosten
Wie du Zinsen, Laufzeit und Tilgung im Zusammenspiel bewertest
Der Nominalzins (auch Sollzins genannt) gibt an, wie hoch das Darlehen pro Jahr
verzinst wird – bezogen auf die jeweils offene Restschuld. Beispiel:
Bei einem Nominalzins von 3 % auf 300.000 Euro fallen im ersten Jahr rechnerisch
rund 9.000 Euro Zinsen an, die du mit der Monatsrate Schritt für Schritt bezahlst.
In der Baufinanzierung wird der Nominalzins fast immer in Verbindung mit einer
Zinsbindung angeboten (z. B. "3,2 % Sollzins p.a. für 15 Jahre").
Innerhalb dieser Zinsbindung ändert sich der Nominalzins nicht – deine Finanzierung ist planbar.
Wichtig: Der Nominalzins bildet nur die Zinskosten ab. Weitere Kosten wie Gebühren
oder Nebenkosten einer Finanzierung werden im Effektivzins berücksichtigt.
Nominalzins vs. Effektivzins
Unterschied zwischen Nominalzins und Effektivzins
Der Nominalzins zeigt an, wie stark dein Darlehen verzinst wird. Der
Effektivzins geht einen Schritt weiter: Er bezieht zusätzlich
bestimmte Preisbestandteile ein, etwa Bearbeitungsentgelte, Vermittlungskosten und
Auszahlungskonditionen.
Für den Vergleich von Angeboten ist der Effektivzins daher oft aussagekräftiger,
weil er näher an den tatsächlichen Gesamtkosten liegt. Zwei Finanzierungen mit
gleichem Nominalzins können unterschiedliche Effektivzinsen haben – zum Beispiel wegen höherer
Gebühren oder anderer Auszahlungskonditionen.
Trotzdem bleibt der Nominalzins wichtig: Er bildet die Basis für deine
Tilgungsstrategien und zeigt, wie sich Zinsänderungen direkt auf die Rate auswirken.
Monatsrate & Laufzeit
Wie der Nominalzins deine Monatsrate beeinflusst
Neben Darlehenshöhe und Tilgung gehört der Nominalzins zu den wichtigsten Stellschrauben
für deine Monatsrate. Steigt der Nominalzins, erhöht sich bei gleicher
Tilgung die Rate – sinkt er, wird die Rate günstiger.
Über den Baufinanzierungsrechner siehst du direkt, wie sich
ein höherer oder niedrigerer Nominalzins auf Rate, Laufzeit und Restschuld
nach Ablauf der Zinsbindung auswirkt. Schon wenige Zehntel Prozentpunkte können über die Jahre
mehrere tausend Euro Zinskosten Unterschied ausmachen.
Tipp: Spiele verschiedene Kombinationen aus Nominalzins, Tilgung und Zinsbindung durch und
prüfe, welche Variante langfristig tragbar ist.
Gesamtkosten & Nebenkosten
Nominalzins im Gesamtpaket beurteilen
Ein niedriger Nominalzins klingt auf den ersten Blick immer attraktiv –
sagt allein aber wenig darüber aus, ob ein Angebot wirklich günstig ist. Für die Gesamtkosten
spielen außerdem eine Rolle:
Entscheidend ist deshalb das Zusammenspiel aus Nominalzins, Effektivzins und Rahmenbedingungen
deiner Finanzierung – nicht nur der kleinste Zinssatz in der Werbung.
In 5 Schritten
So vergleichst du Nominalzinsen sinnvoll
1) Gleiche Rahmenbedingungen festlegen: Vergleiche Angebote immer mit
derselben Zinsbindung, identischer Darlehenssumme und Tilgung – nur
dann sind Nominalzinsen wirklich vergleichbar.
2) Effektivzins daneben legen: Prüfe, ob ein vermeintlich günstiger
Nominalzins durch höhere Kosten im Effektivzins wieder relativiert wird.
3) Sondertilgungen berücksichtigen: Optionale
Sondertilgungen können helfen, die Zinslast trotz leicht höherem Nominalzins
zu reduzieren – vor allem, wenn du unregelmäßige Einnahmen (Bonus, Erbe) erwartest.
4) Förderdarlehen einbinden: Prüfe, ob sich über
KfW-Darlehen oder andere Programme ein insgesamt besseres Paket ergibt.
5) Anschlussfinanzierung vorausdenken: Ein heute etwas höherer Nominalzins mit
längerer Zinsbindung kann langfristig sinnvoller sein als ein Minimalzins mit kurzer Bindung
und hohem Zinsänderungsrisiko.
Typische Fehler
Typische Irrtümer rund um den Nominalzins
Zu den häufigsten Fehlern bei der Bewertung von Nominalzinsen gehören:
Nur auf den niedrigsten Zinssatz schauen – ohne Effektivzins und Konditionen zu prüfen.
Lange Laufzeit mit Mini-Tilgung – die Rate ist zwar niedrig, aber die Zinslast bleibt lange hoch.
Keine Sondertilgungsoptionen vereinbart – obwohl Spielraum für schnellere Rückzahlung vorhanden wäre.
Besser: Den Nominalzins immer im Kontext deiner Strategie zu
Laufzeit, Tilgung und Sicherheitsbedürfnis sehen und mit dem
Baufinanzierungsrechner verschiedene Szenarien durchspielen.
Faustregel: Ein etwas höherer Nominalzins kann sich lohnen, wenn du dafür mehr Flexibilität,
lange Zinsbindung oder günstigere Konditionen bei Sondertilgungen erhältst.
Häufige Fragen zum Nominalzins bei der Baufinanzierung
Was ist der Nominalzins bei einer Baufinanzierung?
Der Nominalzins, auch Sollzins genannt, ist der Zinssatz, mit dem die Bank dein
Immobiliendarlehen verzinst. Er wird in Prozent pro Jahr angegeben und bezieht sich auf die
jeweilige Restschuld. Er bestimmt damit maßgeblich, wie hoch der Zinsanteil deiner Monatsrate ist.
Was ist der Unterschied zwischen Nominalzins und Effektivzins?
Der Nominalzins zeigt nur den reinen Zinssatz auf das Darlehen. Der Effektivzins berücksichtigt
zusätzlich bestimmte Kosten und Konditionen (z. B. Gebühren, Auszahlungskurs) und bildet
deshalb die tatsächliche Preisbelastung der Finanzierung besser ab. Für den Angebotsvergleich ist
der Effektivzins oft aussagekräftiger, der Nominalzins bleibt aber wichtig für Rate und Tilgungsplanung.
Ist ein niedriger Nominalzins immer das beste Angebot?
Nicht unbedingt. Ein niedriger Nominalzins kann durch höhere Gebühren, kurze Zinsbindung oder
unflexible Bedingungen bei Sondertilgungen relativiert werden. Schau deshalb immer auch auf den
Effektivzins und die vertraglichen Rahmenbedingungen, bevor du dich entscheidest.
Wie wirkt sich der Nominalzins auf die monatliche Rate aus?
Je höher der Nominalzins, desto größer ist der Zinsanteil in deiner Monatsrate. Bei gleicher Tilgung
steigt die Rate mit höherem Zinssatz und sinkt bei niedrigerem Zinssatz. Über den
Baufinanzierungsrechner kannst du direkt sehen, wie sich Änderungen beim Nominalzins
auf Rate und Restschuld auswirken.
Wie kann ich von sinkenden Nominalzinsen profitieren?
Wenn das allgemeine Zinsniveau sinkt, kannst du bei einer anstehenden
Anschlussfinanzierung günstigere Konditionen erhalten oder über ein
Forward-Darlehen frühzeitig niedrigere Zinsen sichern. Auch Umschuldungen können
interessant sein – prüfe dabei aber immer mögliche Kosten wie eine
Vorfälligkeitsentschädigung.
Wie vergleiche ich Nominalzinsen verschiedener Banken richtig?
Achte darauf, Angebote nur dann direkt zu vergleichen, wenn Zinsbindung, Darlehenssumme und Tilgung
identisch sind. Lege Nominalzins und Effektivzins nebeneinander und berücksichtige zusätzlich die
Flexibilität bei Sondertilgungen, Tilgungssatzwechsel und die Gesamtlaufzeit deiner Baufinanzierung.