Tilgungssatzwechsel im Vertrag nutzen
Welche Spielräume bieten Banken bei der Tilgung, wie oft darfst du wechseln – und was steht dazu im Vertrag?
Was bedeutet Tilgungssatzwechsel bei der Baufinanzierung, wie oft ist er möglich und welche Auswirkungen hat er auf Rate, Laufzeit und Restschuld? Hier erfährst du, wie du den Tilgungssatz während der Zinsbindung anpassen kannst – und wann sich ein Wechsel wirklich lohnt.

Welche Spielräume bieten Banken bei der Tilgung, wie oft darfst du wechseln – und was steht dazu im Vertrag?
Gehaltssprung, Elternzeit oder Teilzeit: So passt du die Tilgung an, ohne die Finanzierung zu überreizen.
Wie beeinflusst ein Tilgungssatzwechsel deine Restschuld und Strategie für die spätere Anschlussfinanzierung?
Ein Tilgungssatzwechsel erlaubt dir, den Tilgungsanteil deiner Monatsrate während der Sollzinsbindung zu erhöhen oder zu senken – innerhalb der vertraglich vereinbarten Grenzen. Du änderst also nicht den Sollzins, sondern den Anteil der Rate, mit dem du dein Darlehen zurückzahlst.
Typisch sind zum Beispiel Wechsel zwischen 2 % und 5 % Tilgung oder mehrere feste Stufen, die du auf Antrag nutzen kannst. Wie viele Wechsel erlaubt sind und ob Gebühren anfallen, legt jede Bank individuell fest. Im Artikel Tilgung findest du die Grundlagen zur Rückzahlung von Immobiliendarlehen.
Erhöhst du den Tilgungssatz, steigt die Monatsrate – dafür sinkt deine Restschuld schneller, und die Laufzeit verkürzt sich. Senkst du die Tilgung, wird die Rate kleiner, die Restschuld am Ende der Sollzinsbindung jedoch höher.
Mit dem Baufinanzierungsrechner kannst du Varianten direkt durchspielen: Starte z. B. mit 2 % Tilgung und erhöhe später auf 3 % oder 4 %, sobald dein Einkommen steigt. So siehst du auf einen Blick, wie sich ein Tilgungssatzwechsel auf zukünftige Anschlussfinanzierungen auswirkt.
Ein Tilgungssatzwechsel bietet sich an, wenn sich deine Lebens- oder Einkommenssituation ändert: etwa bei Gehaltserhöhungen, Jobwechsel, Aufnahme oder Reduzierung der Erwerbstätigkeit, Familienzuwachs oder dem Ende größerer laufender Kredite.
In finanziell stärkeren Phasen kannst du die Tilgung erhöhen und Zinskosten sparen. In angespannten Zeiten kann eine Reduzierung der Tilgung die monatliche Belastung vorübergehend abfedern – solange deine Bank dies zulässt. Alternativ oder ergänzend können Sondertilgungen sinnvoll sein.
Ob und in welchem Umfang du den Tilgungssatz ändern darfst, ist im Darlehensvertrag geregelt. Häufig erlauben Banken ein- bis dreimalige Tilgungssatzwechsel innerhalb der Zinsbindung – teils kostenlos, teils gegen Gebühr.
Prüfe genau: Sind Wechsel jederzeit möglich oder nur zu bestimmten Zeitpunkten? Gibt es Mindest- und Höchstgrenzen für den Tilgungssatz? Und wie wirken sich Änderungen auf die Laufzeit aus? In Tilgungsstrategien zeigen wir, wie du Tilgungssatzwechsel, Sondertilgungen und Sollzinsbindung klug kombinierst.
1) Haushalt prüfen: Verschaffe dir einen Überblick über Einnahmen, Fixkosten, variable Ausgaben und Rücklagen. Deine Rate aus Zins und Tilgung sollte nach dem Wechsel auch in schwierigen Monaten tragbar sein. Hilfreich ist die Checkliste Baufinanzierung.
2) Ziele definieren: Möchtest du eher Rate senken oder Restschuld reduzieren? Davon hängt ab, ob du die Tilgung verschlechterst oder erhöhst – und wie sich das auf die Anschlussfinanzierung auswirkt.
3) Vertrag prüfen: Sieh nach, wie viele Tilgungssatzwechsel erlaubt sind, welche Grenzen gelten und ob Gebühren anfallen. Bei Unsicherheiten lohnt ein Blick in die Tilgungsstrategien.
4) Szenarien rechnen: Nutze den Rechner, um verschiedene Tilgungssätze (z. B. 2 %, 3 %, 4 %) zu testen. Achte auf Rate, Restschuld zum Ende der Sollzinsbindung und Gesamtlaufzeit.
5) Alternative prüfen: Überlege, ob eine Sondertilgung oder eine zukünftige Anschlussfinanzierung mit höherer Tilgung sinnvoller ist, bevor du einen Tilgungssatzwechsel ausreizt.
Häufiger Fehler: Aus kurzfristigen Gründen die Tilgung dauerhaft zu stark abzusenken. Das entlastet zwar die Rate, erhöht aber die Restschuld und macht die spätere Anschlussfinanzierung anfälliger für steigende Zinsen.
Umgekehrt kann eine überambitionierte Erhöhung des Tilgungssatzes deine Liquidität zu stark binden – Rücklagen und Puffer für ungeplante Ausgaben fehlen dann. Besser ist eine Kombination aus moderat erhöhter Tilgung und flexiblen Sondertilgungen.
Achte außerdem auf Vertragsdetails: Manche Banken begrenzen die Anzahl der Wechsel oder verlangen Gebühren. Wird der Tilgungssatz häufig angepasst, kann die Planung unübersichtlich werden. Überlege dir daher eine klare Strategie und nutze Tilgungssatzwechsel gezielt.
Tipp: Lass dir von der Bank Musterberechnungen zu mehreren Varianten geben (z. B. Tilgung erhöhen vs. Sondertilgung leisten) und vergleiche nicht nur die Monatsrate, sondern auch Restschuld und Gesamtkosten.
Ein Tilgungssatzwechsel erlaubt dir, den Tilgungsanteil deiner Monatsrate während der Sollzinsbindung zu ändern. Du kannst ihn – je nach Vertrag – erhöhen oder senken und damit Laufzeit, Restschuld und Rate beeinflussen.
Das hängt von deinem Kreditvertrag ab. Viele Banken erlauben ein- bis dreimalige Tilgungssatzwechsel pro Zinsbindung, teilweise kostenlos, teilweise gegen Gebühr. Die genauen Regeln stehen im Darlehensvertrag.
Manche Banken bieten Tilgungssatzwechsel kostenlos an, andere erheben eine pauschale Gebühr. Frage vor dem Wechsel nach den Kosten und vergleiche mit dem Nutzen – etwa eingesparten Zinskosten.
Ein Tilgungssatzwechsel erhöht oder senkt dauerhaft deine Tilgung, eine Sondertilgung ist eine Einmalzahlung. Oft ist eine Kombination sinnvoll: regelmäßige höhere Tilgung plus gelegentliche Sondertilgungen.